Beschreibung ausgestellter Sachen im Haddebyer Museumshof

Der Haddebyer Museumshof erlaubt das Eintauchen in das dörfliche Leben vergangener Generationen. In diesem Anfass-Museum erlebt man anhand dargebotener Gegenstände, wie Generationen vor uns ohne Strom, ohne Heizöl, ohne Wasseranschluss das Leben meisterten, wie gekocht und bevorratet, wie gewaschen wurde, welche Handwerksberufe mit welchen Werkzeugen es damals gab und wie die hygienischen Verhältnisse aussahen.
Aber auch die Freuden jener Zeit und die Spielsachen der Kinder werden ausgestellt, ist es doch das Ziel des Haddebyer Museums, das Leben der dörflichen Bevölkerung in den Jahren 1800- 1950 mittels zusammengetragener Gegenstände und Dokumente ganzheitlich aufzuzeigen.
An dieser Stelle ist noch hinzuweisen, dass ein dörflicher Haushalt um 1900 ungefähr 120 Gegenstände und 20 Jahre später bereits 180 Dinge, während heutige durchschnittliche Haushalte ungefähr 10.000 Gegenstände besitzt.

Auch zeigen die ausgestellten Gegenstände über Größe und Gewicht das tradierte Rollenverständnis für weibliche und männliche Schüler und Erwachsene, welches bereits beim Spielen und in der Schule bis in die 1970er Jahre gemäß dem Motto weitergegeben wurde: „Männer bringen das Geld nach Hause, Frauen kümmern sich um Haushalt und Kinder!“

So wurden die Mädchen schulisch im Kochen, in Haus- und Handarbeiten mit Blick auf eine spätere sozialer Ausrichtung in Fürsorge, Pflege, Erziehung und häusliches Arbeiten unterrichtet.
Jungen hingegen wurde im Werkunterricht über das Anfertigen kleiner Gebrauchsgegenstände das manuelle Bearbeiten von Materialien wie Holz, Glas, Metall oder Kunststoff und den damit verbundenen richtigen Umgang mit den entsprechenden Werkzeugen wie Hammer, Säge oder Messer vermittelt. Auch Grundlagen der Elektrotechnik wurden gelehrt, um später selbsttätig in Haushalt oder Garten Reparaturen vornehmen zu können. Darüber hinaus hatte der Werkunterricht auch Bedeutung für eine spätere mögliche Berufsausbildung, die traditionell dem Manne zufiel.