Untersuchung im Haddebyer Noor
Aus dem Heft Dr. Theo Christiansen Schleswig 1945- 1962 Seite 130:
Zu Untersuchungen im Haddebyer Noor war es vor dem Krieg nicht mehr gekommen. RA Otto von Wahl und seine Söhne hatten seit 1949 wiederholt beim Baden vor dem Ufer von Haithabu Funde aus dem moddrigen Grund heraufgeholt. Diese Tatsache bekräftigte die von den Wissenschaftlern schon lange gehegte Absicht, Untersuchungen auf dem Ufergrund Haithabus durchzuführen. Prof. Dr. Herbert Jankuhn entwickelte 1953 den Plan dafür. Dr. Heinrich Dräger stellte die Taucherausrüstung unentgeltlich zur Verfügung. Der Helmtaucher E. Schwendt führte die Untersuchungen durch und unter seiner Anleitung wagten auch Dr. Kersten und Dr. Hingst sich in den Untergrund. Der Befund war aufschlussreich. Es wurden Pfahlreihen einer Hafenbefestigung und Reste von mehreren Schiffen gefunden, von denen eines eine Bordlänge von mehr als 16 m hatte.
Einige Teile dieses Schiffes wurden geborgen. Die Schleswig Nachrichten berichteten am 29. Juli 1953 über das Vorhaben. Im Juli 1955 konnten die Schleswiger wieder Untersuchungen im Noor beobachten. Der NDR hatte Taucherausrüstungen und ein Boot zur Verfügung gestellt. Auch Reporter stiegen ins Wasser. Es wurden die Feststellungen von 1953 bestätigt. In einem Bericht der SN vom 28. Juli 1955 wurde die Vermutung geäußert, dass es sich bei dem festgestellten großen Schiff um ein flachlaufendes Kaufmannsschiff handle. Crumlin Pedersen aus Roskilde, der wohl beste Kenner der Wikingerschiffe, hat aber festgestellt, dass das leicht und elegant gebaute Schiff militärischen Zwecken gedient haben musste. Zu der schon 1956 erhofften Bergung des Schiffes mit Hilfe von Spundwänden kam es nicht. Erst 1979/80 konnten unter der Leitung von Dr. Kurt Schietzel große Untersuchungen im Noor durchgeführt und dabei auch das Schiff geboren werden.
Datenschutz Homepage erstellen mit Sitejet