Die Enclave Pulverholz gehörte früher zur Gemeinde Busdorf, wohin auch die Kinder bis zum Brand der Busdorfer Schule 1928 eingeschult wurden. Während des Wiederaufbaues der Schule gingen die Kinder wie auch die Busdorfer Kinder in die Bugenhagenschule und verblieben dort auch nach Fertigstellung der neuen Schule.
Mit Beschluss des Regierungspräsidenten vom 26.03. 1938 wurde die Enklave gegen Zahlung von jährlich 490 RM auf 15 Jahre nach Schleswig übertragen und am 29.04. 1938 durch den Landrat genehmigt.
Anhand der obigen Karte kann man entnehmen, dass diese Enclave nur wenige ha, c a. 3 -4 ha groß gewesen und auch dünn besiedelt war.
Es gibt Hinweise, dass dort auch der Landwirt Hans Pröwig eine kleine Landwirtschaft betrieb. Auch stand seinerzeit dort die Pulvermühle. Das Gebäude liegt an der Brockdorff-Rantzau Straße und ist bis heute erhalten. Heute wird die Pulvermühle als Wohnhaus genutzt.
Anmerkungen zur Pulvermühle, Auszug aus dem Band 60 der Schleswiger Stadtgeschichte, Seite 171 – 175:
Erstmals wurde die Pulvermühle 1641 im Schleiatlas von Johann Mejer erwähnt. Hier wurde über 200 Jahre westlich vom Burgsee Schwarzpulver für den Landesherrn hergestellt, und die Mühle lag in einer Sackgasse. Weil in dem durch Stauung gebildeten Mühlenteich, zugleich herrschaftlicher Fischteich, Fischfang betrieben wurde, durfte der jeweilige Pächter nur so viel Wasser entnehmen, dass der Erhalt des Fischbestandes nicht gefährdet wurde.
Die Weiterführung des Weges in Richtung Hüsby und weiter nach Hollingstedt erfolgte erst später.
Die Mühle explodierte vor 1764, ein Wiederaufbau wurde zu teuer und der Verkauf des Anwesens erfolgte an Peter Friedrich Behmke, er baute 1765 das heute noch als Pulvermühle bekannte Gebäude zum Wohnhaus um, um hier eine Sommerwirtschaft einzurichten, die 1826 abbrannte. Das Haus hat heute noch die Hausnummer Pulverholz 55. Der Mühlenteich wurde trocken gelegt und zu einer Wiese umgewandelt. Hier fließt der Pulvermühlenbach.
Hier stand auch die Ziegelei, die zunächst von Carl Heinrich Clausen betrieben wurde. Dieser stammte vom Riesberg in Busdorf. Danach wurden die Familien Tams und Koch Eigentümer und zuletzt betrieben dort Hans-Peter und Willi Jöns eine Ziegelei, die ca. 1990 aufgegeben wurde und sich südlich der Bahnlinie Flensburg – Hamburg befand.
Früher gab es hier auch einen kleinen Hökerladen, der Betreiber war Herr Lorenzen.
Zur geplanten Eingemeindung von Busdorf nach Schleswig findet sich in dem Buch von Theo Christiansen „Schleswig 1836- 1945“ auf der Seite 177 Spalte 2 folgender Hinweis:
Am 26. Oktober 1937 teilte der Bürgermeister Baselli den Ratsherren mit, dass er beim Landrat auch die Eingemeindung Busdorfs beantragt habe. Es begannen langwierige Verhandlungen, die der Krieg ergebnislos unterbrach.
Gesonderter Hinweis für die Entwicklung von Busdorf:
Auf der Seite 180: 1935 – 39 wurde schon der Bau einer Umgebungsstraße von Busdorf zur Schleihalle diskutiert. Die bereits abgesteckte Trasse kam der Materialknappheit wegen nicht zur Ausführung.
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